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Foto: Falko Sieker, CC BY SA 4.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
In der malerischen Stadt Lemgo, tief verwurzelt in der deutschen Geschichte, erhebt sich ein bemerkenswertes Gebäude: das Hexenbürgermeisterhaus. Dieses ehemalige Bürgerhaus, das heute als Museum dient, trägt seinen Namen aus einer düsteren Vergangenheit, die mit Hexenjagden und Inquisition verbunden ist.
Die Architektur: Ein Fenster zur Vergangenheit
Das Hexenbürgermeisterhaus wurde zwischen 1568 und 1571 von dem Kaufmann Hermann Kruwel und seiner Frau Lisbeth Fürstenau erbaut. Der renommierte Lemgoer Baumeister Hermann Wulff wird oft mit der Ausführung des Gebäudes in Verbindung gebracht. Von außen betrachtet, ist das Gebäude ein beeindruckendes Beispiel für die #Weserrenaissance #Architektur, mit einer Fassade, die Halbsäulen, Gesimse und eine charakteristische »Utlucht« aufweist.
Im Inneren des Hauses findet man eine typische Anordnung für Kaufmannshäuser dieser Zeit, mit einer hohen Diele im Vorderhaus und einem repräsentativen Saal mit Kamin im Hinterhaus. Diese Struktur vermittelt einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit und die sozialen Hierarchien.
Die dunkle Vergangenheit: Hexenverfolgung in Lemgo
Der Name des Hauses ist eng mit Hermann Cothmann verbunden, einem Bürgermeister und Juristen, der von 1667 bis 1683 in Lemgo regierte. Cothmann war bekannt für seine Rolle in den Hexenprozessen, die zu dieser Zeit in der Stadt stattfanden. Seine rigorose Verfolgung von vermeintlichen Hexen und Hexern hat ihm den Ruf eines Hexenjägers eingebracht und dem Haus seinen unheilvollen Namen verliehen.
Ein Ort des Gedenkens und der Aufklärung: das #Museum
Heute dient das Hexenbürgermeisterhaus als Museum, das 2007 eine neue Dauerausstellung eröffnete. Diese Ausstellung beleuchtet nicht nur die Geschichte des Hauses selbst, sondern auch die Stadtgeschichte von Lemgo im Allgemeinen. Besucher haben die Möglichkeit, durch die renovierten Räumlichkeiten zu schlendern und Einblicke in die Vergangenheit zu gewinnen.
Eine besonders beklemmende Attraktion des Museums sind die Folterinstrumente aus dem Nachlass der Lemgoer Scharfrichterfamilie Clauss. Obwohl diese Instrumente nie tatsächlich im Hexenbürgermeisterhaus verwendet wurden, erinnern sie doch eindringlich an die dunklen Kapitel der Geschichte, als unschuldige Menschen der Hexerei beschuldigt und grausam bestraft wurden.
Ein Blick in die Zukunft: Forschung und Erhaltung
Neben der Darstellung der Vergangenheit konzentriert sich das Museum auch auf die Ergebnisse der jüngsten Sanierungsarbeiten und Bauforschungen. Diese zeigen die wechselvolle Geschichte des Gebäudes auf und bieten einen Einblick in die Bemühungen um den Erhalt dieses bedeutenden kulturellen Erbes.
Das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo steht als Mahnmal für eine dunkle Zeit der Verfolgung und Intoleranz. Doch gleichzeitig ist es ein Ort des Gedenkens und der Aufklärung, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Geschichte zu verstehen und aus ihr zu lernen.
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