Leben mit Migräne, 37 Grad Reportage »Mir platzt der Kopf« im ZDF

Mainz, 26. Januar 2023

Birte möchte Ärztin werden, doch die Migräneattacken hindern sie am Denken. Robert fürchtet, die Migräne könnte ein Karrierekiller sein und verheimlicht sie. #Melanie musste ihr Leben umkrempeln. Von außen ist Migränikern nichts anzusehen, doch heftige Attacken mit unerträglichen Kopfschmerzen, Wahrnehmungsstörungen und starker Ãœbelkeit können sie tagelang außer Gefecht setzen. Der Film »Mir platzt der Kopf. #Leben mit Migräne« aus der Reihe 37 #Grad von Julia Kaulbars zeigt am Dienstag, 31. Januar 2023, 22.15 Uhr, 3 Schicksale. Er ist am Sendetag ab 8 Uhr 5 Jahre lang in der #ZDF #Mediathek verfügbar. 

Migräne zählt laut Weltgesundheitsorganisation zu den #Krankheiten, die die #Lebensqualität am stärksten einschränken. Rund 9 Millionen Deutsche leiden unter dieser neurologischen Erkrankung. Doch das Schlimmste ist oft nicht die Erkrankung selbst, es sind vielmehr die gesellschaftlichen Vorurteile. Birte (33) aus Berlin will Ärztin werden. Weil sie schon in der Schule wegen ihrer vielen Fehlzeiten entsprechend schlechte Noten hatte, hat sie zunächst eine Ausbildung zur #Krankenschwester gemacht und studiert nun Medizin – neben Arbeit und Familie. Wenn sie Migräneattacken hat, kann sie sich kaum konzentrieren. Was sie neben ihren gesundheitlichen Problemen aber am meisten belastet, ist das Unverständnis, auf das sie stößt – sogar unter Medizinern. 

Robert (28) aus Berlin heißt in Wirklichkeit anders. Er will unerkannt bleiben, da er fürchtet, dass das Bekanntwerden seiner Migräne ihm die Karriere verbauen könnte. Derzeit ist er im Probehalbjahr für ein renommiertes internationales Wirtschaftsprüfungsunternehmen tätig. Während er sich vier Tage im Monat offiziell krankmelden muss, schleppt er sich weitere sieben bis zehn Tage trotz Migräne durch den Arbeitsalltag. Während einer Attacke kann er kaum denken. Weil er Angst hat, als nicht leistungsfähig zu gelten, versucht er, die wahren Ausmaße der Migräne für sich zu behalten. Doch wie lange wird das gut gehen? 

Melanie (50) aus München hat seit Februar 2019 chronische #Migräne. Sie hatte als Teamleiterin in der Geschäftsentwicklung eines großen weltweit agierenden Elektronikkonzerns Karriere gemacht. Jetzt ist sie in Frührente und muss lernen, ihre schwere Erkrankung zu akzeptieren. Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die angeboren ist. Die genaue Ursache kennt man zwar immer noch nicht, aber man weiß, dass diese, anders als lange angenommen, weder psychosomatisch noch psychisch ist. Die Attacken werden durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener #Trigger ausgelöst wie zu wenig oder auch zu viel #Essen, #Trinken, #Schlaf oder Stress, durch Alkohol sowie durch Hormonschwankungen oder Wetterschwankungen. Heilen wird Melanies Erkrankung wahrscheinlich nicht mehr, aber die 50 Jährige versucht, sie durch #Medikamente oder eine angepasste Lebensweise besser in den #Griff zu bekommen.