Da konnte man sogar als erwachsener Besucher neidisch werden: Spannende Spielgeräte auf dem Außengelände, in freundlichen, bunten Tönen hergerichtete Räume und noch viel mehr Platz im Innern – und als neue Attraktion ein toller »Turtlebus«, ein großer Rollwagen mit Platz für sechs Kinder. Mit diesen Vorzügen kann seit kurzem die Kindertagesstätte Villa Sonnenschein am Ortsrand Güterslohs aufwarten. Nach der Fertigstellung des Umbaus sowie eines Erweiterungsbaus für U3-Kinder richtete die Kita am vergangenen Freitag ein großes Sommerfest aus – bei dem auch gleich ihr 20. Geburtstag mitgefeiert wurde: Fast auf den Tag genau vor zwei Jahrzehnten, am 18. September 1993, wurde die Kita im Rahmen eines »Tages der offenen Tür« offiziell eröffnet. Mitgefeiert haben nun – neben den vielen Kindern der Villa Sonnenschein, ihren Eltern und Großeltern sowie den Erzieherinnen um Leiterin Karin Reinsch – auch die Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger sowie Konzernpersonalchef Immanuel Hermreck. Bertelsmann beteiligt sich an den Betriebskosten der Einrichtung durch Unterstützung des 1991 gegründeten Trägervereins Villa Kunterbunt. Mit der Erweiterung der Villa Sonnenschein, die auf Initiative von Bertelsmann zurückgeht, sind nun 20 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen worden, sowohl für Kinder von Bertelsmann-Mitarbeitern als auch von Gütersloher Familien. Mit doppelt so vielen Erzieherinnen wie bislang können nun insgesamt 60 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren betreut werden; zusammen mit der Schwestereinrichtung Villa Kunterbunt sind es 130 Kinder. Doch nicht nur die Jüngsten, so sah es die Planung von Anfang an vor, sollten in Form von großzügigen Gruppen- und Schlafräumen und moderner Einrichtung profitieren, auch das bestehende Gebäude wurde von der Decke bis zum Fußboden umfangreich renoviert, wie die Besucher beim Sommerfest selbst beim Rundgang feststellen konnten. Die Kosten für An- und Umbau teilen sich Bertelsmann und die Stadt Gütersloh und werden dabei vom Land NRW unterstützt. Die Bürgermeisterin, die mit Joachim Martensmeier, Dezernent für Bildung, Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gütersloh, gekommen war, zeigte sich gleich doppelt erfreut, wieder einmal einen Fuß in das Gebäude setzen zu können: »Ich kenne das Haus sehr gut – vor rund 30 Jahren gingen hier meine Kinder in die Grundschule«, sagte Maria Unger. Damals wie heute sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit das Angebot einer verlängerten Öffnungszeit ein Schwerpunkt der Einrichtung gewesen. »2008 wurden erstmalig auch Kinder ab dem zweiten Lebensjahr aufgenommen«, so die Bürgermeisterin weiter. Die positiven Erfahrungen und die Nachfrage der Eltern nach einem größeren Platzangebot hätten dann zu der Entscheidung geführt, zwei weitere Gruppen für Kinder bis drei Jahre einzurichten. »Die Kita erfüllt die wichtige Aufgabe, Kinder zu einem partnerschaftlichen, gleichberechtigten und gewaltfreien Miteinander zu erziehen«, sagte Maria Unger und bedankte sich bei den Erzieherinnen, aber auch bei den Eltern für ihr Engagement und übergab der Leiterin Karin Reinsch einen Büchergutschein als Gastgeschenk. Konzernpersonalchef Immanuel Hermreck betonte aus Sicht von Bertelsmann die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. »Schon zu Beginn der 90er-Jahre haben wir einen großen Kinderbetreuungsbedarf unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgestellt«, so Hermreck. Dieser habe bald darauf, gemeinsam mit der Stadt Gütersloh, zur Gründung des Vereins Villa Kunterbunt und der gleichnamigen Kindertagesstätte geführt – und nur wenig später zur Eröffnung der Kita Villa Sonnenschein in der Straße mit dem hübschen Namen »Am Lütken Ort«. Eine Besonderheit sei von Anfang an die – damals wenig verbreitete, aber von Bertelsmann-Mitarbeitern geschätzte – Ganztagsbetreuung gewesen. »Von Anfang an wurden die Einrichtungen gut angenommen«, so der Konzernpersonalchef. Der Bedarf an Betreuungsplätzen sei stetig gestiegen, so dass schließlich im Juni 2012 der Beschluss für Erweiterung und Modernisierung der Villa Sonnenschein gefasst worden sei. »Ich freue mich, dass wir gut ein Jahr später schon den Abschluss der Bauarbeiten feiern und den Kindern von Anfang an beste Rahmenbedingungen bieten können«, sagte Immanuel Hermreck. Sein Geschenk – der erwähnte Turtlebus – wurde von den Kindern auch gleich in Beschlag genommen, während die erwachsenen Gäste kräftig der offiziellen Schlüsselübergabe durch Architekt Andreas Grube applaudierten. Doch natürlich kamen auch die kleinen Hauptpersonen noch einmal zu Ehren: Zusammen mit den Erzieherinnen stimmten sie lautstark den »Kita-Song« an und wurden dabei – zumindest im Refrain – auch von zahlreichen Eltern unterstützt. Alle zusammen genossen einen bunten Nachmittag mit Kuchen, Kaffee und Saft, Bratwurststand und Eiswagen sowie Tombola, Magnetangeln und Torwandschießen.