Gütersloh, die Gütsler Bürgerbank an der Apostelkirche 2007

  • Die #Stadtstiftung plant die Errichtung eines modernen Kunstwerkes als »Bürgerbank« auf dem historischen Alten Kirchplatz an der #Apostelkirche … 

Gütersloh, März 2007

Die Stadtstiftung Gütersloh ist eine lobenswerte Einrichtung, die bürgerliches und vor allem großbürgerliches Engagement bündelt und seit 1996 zahlreiche Projekte im sozialen und kulturellen Bereich unterstützt. Neueste Idee der Stadtstiftung ist die sogenannte »Bürgerbank«, die – optisch einem Heizkörper nicht unähnlich – über gravierte Sitzlamellen verfügen soll; die Gravuren stehen jeweils für eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Mit dem Verkauf der Gravuren auf den Sitzlamellen der »Bürgerbank« will die #Stadtstiftung Spendengelder akquirieren – im Neusprech »Fundraising«. Eine sympathische Idee – etwas abwegig erscheint allerdings der Vorsatz, diese in Form eines modernen Kunstwerkes umgesetzte, einem Heizkörper nicht unähnliche Bank ausgerechnet auf dem einzig erhaltenen historischen Platz der Stadt zu plazieren – übrigens auf historischen Gräbern. »Mitmachen, Mitgestalten, Mitbewegen«, heißt es in der Akquisitionsbroschüre – davon kann in Anbetracht der Auseinandersetzung mit der Interessengemeinschaft Historischer Stadtkern keine Rede sein – der einzige Kompromissvorschlag besteht derzeit darin, die Bank leicht zu drehen.

Es ist fraglich, ob der vorgelegte Entwurf überhaupt als kommunales #Sitzmöbel zulässig ist und funktioniert. Es gäbe außerdem zahlreiche geeignetere Plazierungsmöglichkeiten für die »Bürgerbank«, an denen – im Gegensatz zum Alten #Kirchplatz – auch städtisches Leben stattfindet, so beispielsweise der Berliner Platz, der Platz vor der #Stadtbibliothek, vor dem #Rathaus, dem kommenden raumschiffähnlichen #Theater oder der #Sparkasse. Wesentlich vielversprechender bezüglich der Weiterentwicklung des Platzes sind die Ideen aus der Feder der #IG #Historischer #Stadtkern, den historischen Kern von Gütsel zu einem »Platz der stillen Künste« auszugestalten – nicht uninteressante Planungen in diese Richtung sind leider schon vor Jahren abgelehnt worden. 

Dabei wäre gerade dies eine willkommene Gelegenheit für Gütsler Gartenbaubetriebe, sich im Rahmen des »Gütersloher Frühlings« zu präsentieren: Statt für wenige Tage Blumenbeete in der Fußgängerzone aufzustellen, könnten nachhaltig Projekte und Teilprojekte zur Verschönerung der Stadt umgesetzt werden – es spräche beispielsweise nichts dagegen, im Rahmen von »Garten und #Landschaftsbau live« die historischen Kreuzwege auf dem Alten Kirchplatz wieder anzulegen …