Facebook Datenleck: Dr. Stoll & Sauer erstreitet 500 Euro Schadensersatz

  • Mit Datenleck Checker Betroffenheit überprüfen

Lahr, 18. Juli 2023

Das Landgericht Ulm hat den #Facebook Mutterkonzern #Meta im Zusammenhang mit dem 2021 bekannt gewordenen #Datenleck zur Zahlung von 500 Euro Schadensersatz an einen Mandanten der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer verurteilt. Dem Kläger ist aus Sicht des Gerichts durch das Facebook Datenleck aus dem Jahr 2021 ein sogenannter immaterieller Schaden entstanden (Aktenzeichen 4 O 50/23). Nach dem Urteil vom 13. Juli 2023 haftet Meta auch für alle künftigen Schäden, die dem Kläger durch das Datenleck entstehen. Darüber hinaus hat es Meta künftig zu unterlassen, die Telefonnummer des Klägers ohne dessen Einwilligung weiterzugeben. Andernfalls droht Meta ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 250.000 Euro. Das Urteil des Landgerichts Ulm zeigt für die Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer, dass es sich für Betroffene des Facebook Datenlecks lohnt, gegen Meta zu klagen. Die Kanzlei empfiehlt Facebook Usern den #no-back">Datenleck Checker im kostenlosen Online Check. »Mehr Infos zum Thema Datenleck gibt es auf unserer Website.«

Datenleck Facebook: LG Ulm sieht Verstöße gegen #Datenschutz

Millionen von E Mail Konten werden derzeit mit Spams und täuschend echt wirkenden Nachrichten überhäuft. Ursache dafür ist unter anderem auch ein Datenleck bei Facebook. Im Frühjahr 2021 wurde beim Social Media Riesen ein gigantisches Datenleck bekannt. Allein in Deutschland sollen davon sechs Millionen Facebook Kunden betroffen sein. Im Jahr 2019 lasen Dritte die Facebook ID, den Namen, den Vornamen und das Geschlecht von Usern über das Contact Import Tool von Facebook aus. Diesen Vorgang bezeichnet man als »Scraping«. In #Hacker Foren boten Kriminelle sensible Daten wie E Mail Adressen und Passwörter an. Wer vom Datenleck bei Facebook betroffen ist, hat Ansprüche auf Schadensersatz. Immer mehr Gerichte verurteilen die Facebook Mutter Meta zur Zahlung von Schadensersatz. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer hat am 13. Juli 2023 ihr erstes verbraucherfreundliches Urteil gegen Meta erstritten. Hier werden das Verfahren und das Urteil kurz zusammengefasst.

  • Der Kläger ist Opfer des großen Facebook Datenlecks geworden, das zu Ostern 2021 bekannt wurde. Der Kläger beklagte auch eine Zunahme von Spams und täuschend echt wirkenden Mails seit 2019

  • Für das Gericht bestand ein klarer Zusammenhang zwischen den Spams und dem Datenleck bei Facebook.

  • Das Gericht sprach dem Kläger gemäß der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) Art. 82 Schadensersatz in Höhe von 500 Euro zu. Dem Verbraucher ist ein immaterieller Schaden entstanden. Facebook hätte die Daten des Klägers besser schützen müssen und hat gegen Artikel 13 DSGVO, Artikel 32, 24, 5, Absatz 1 f) DSGVO (2.), Artikel 33 DSGVO (3.) und Artikel 34 DSGVO (4.) verstoßen.

  • Meta haftet aufgrund des Datenlecks bei Facebook für alle weiteren Schäden, die dem Kläger in der Zukunft entstehen.

  • Meta ist es zudem untersagt, die Telefonnummer des Facebook Users, ohne dessen Erlaubnis weiterzugeben. Andernfalls droht ein Ordnungsgeld bis zu 250.000 Euro.

  • In der Urteilsbegründung unterstreicht das Gericht, dass Facebook gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen hat.

  • Facebook »ist der nach Artikel 13 DSGVO auferlegten Informations  und Aufklärungspflicht nicht in vollständigem Umfang nachgekommen. Denn es ist nicht feststellbar, dass die Beklagte den Kläger zum Zeitpunkt der Datenerhebung seiner Mobilfunknummer hinreichend über die Zwecke der Verarbeitung seiner Mobilfunknummer aufgeklärt hat.«

  • Zudem hat Facebook als Verantwortliche aufgrund unzureichender Sicherheitsmaßnahmen gegen Artikel 32, 24, 5 Absatz 1 f) DSGVO verstoßen.

  • Zudem hat die Beklagte gegen Artikel 33 DSGVO verstoßen. Die Sicherheitsbehörden sind nicht über das Datenleck informiert worden.

  • Meta hat zudem auch gegen Artikel 34 DSGVO verstoßen, da sie den Kläger nicht über den #Scraping Vorfall informiert hat.

  • Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Facebook Datenleck erschüttert die Social Media Community

Der Datenleck Skandal bei Facebook begann im Jahr 2019. Unbefugte erlangten Zugriff auf die Facebook ID, den Namen, den Vornamen und das Geschlecht von Verbrauchern mithilfe des Contact Import Tools von Facebook. Dieser Vorgang wird als "Scraping" bezeichnet. Laut Facebook wurde das Contact Import Tool, das von Facebook selbst bereitgestellt wird, verwendet, um die Telefonnummern der Benutzer zu ermitteln. Durch die Eingabe einer Vielzahl von Nummernfolgen in ein virtuelles Adressbuch konnten die Angreifer diese Nummernfolgen als Telefonnummern identifizieren und bestimmten Facebook Profilen zuordnen. Sie konnten die Nummernfolgen mithilfe des Contact Import Tools mit vorhandenen Facebook Profilen abgleichen, um festzustellen, ob diese Nummernfolgen mit einem Facebook Konto verknüpft waren.

Sobald die »Scraper« feststellten, dass eine Telefonnummer mit einem Facebook Konto verbunden war, kopierten sie öffentlich zugängliche Informationen aus dem entsprechenden Nutzerprofil und fügten die Telefonnummer diesen abgerufenen, öffentlich einsehbaren Daten hinzu. Anfang April 2021 wurden diese Daten im Internet verbreitet.

Datenleck: EuGH stärkt Rechte von betroffenen Verbrauchern

Opfer von Datenlecks haben in der Regel zwar nicht unmittelbar ein Problem. Nachgelagert können aber die Angreifer oder Dritte versuchen, E Mail Adresse und Telefonnummer für betrügerische Zwecke zu nutzen. E Mails oder Anrufe können dazu genutzt werden, sensible Informationen, wie zum Beispiel Passwörter oder Konto Zugangsdaten, den Verbrauchern zu entlocken oder die E Mails enthalten Schadsoftware für einen erneuten Angriff auf Bankdaten der Verbraucher. In diesem Sinne ist den Opfern gerade des Datenlecks bei Facebook ein immaterieller Schaden entstanden. Opfer von Datenlecks stehen Rechte auf Auskunft, Schadensersatz und Unterlassung zu. Wie sieht das in der Rechtsprechung konkret aus?

  • Gemäß Artikel 15 Absatz 1 der Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) haben Nutzer das Recht, Informationen darüber zu erhalten, ob und in welchem Umfang sie von dem Datenleck betroffen sind.

  • Durch ein Datenleck entsteht den Betroffenen auch ein immaterieller Schaden, unabhängig davon, ob ein finanzieller Schaden entstanden ist. So hat es auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Laut #EUGH Urteil vom 4. Mai 2023 (Aktenzeichen C 300/21) bestehen Ansprüche auf Schadensersatz nur dann, wenn durch einen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ein materieller oder immaterieller Schaden entstanden ist.

  • Geschädigte haben das Recht auf Unterlassung und können der Verarbeitung ihrer Daten widersprechen.

In unserer kostenlosen Erstberatung prüft die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer im Online Check auch die Betroffenheit von den gängigsten Datenlecks ab. Unternehmen müssen nach der #DSGVO Kunden Auskunft über ihre personenbezogenen Daten erteilen. Hier lässt sich feststellen, ob man Opfer eines Datenlecks geworden ist.

Dr. Stoll & Sauer gehört zu den führenden Verbraucherkanzleien

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien im Verbraucher und Anlegerschutzrecht. Mit der Expertise von über 30 Anwälten und Fachanwälten steht die Kanzlei in allen wichtigen Rechtsgebieten den Mandanten in den Standorten Lahr, Stuttgart, Kenzingen und Ettenheim zur Verfügung. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank und Kapitalmarktrecht sowie den Abgasskandal spezialisiert. Hinzu kommen die Themen Arbeitsrecht, IT Recht, Versicherungsrecht, Reiserecht und Verwaltungsrecht. Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten die Musterfeststellungsklage gegen die #Volkswagen AG, handelten für 260.000 Verbraucher einen 830 Millionen Vergleich aus. Aktuell führen die Inhaber in einer Spezialgesellschaft die Musterfeststellungsklage gegen die #Mercedes #Benz Group AG. Im JUVE Handbuch 2019/2020 wird die Kanzlei für ihre Kompetenz beim Management von Massenverfahren als marktprägend erwähnt.