Die Moorbirke, der Baum des Jahres 2023, gefährdete Baumart ist im Hiddeser Bent zuhause

Kreis Lippe, 16. August 2023

Die #Birke, eine Baumart, die die meisten Menschen auf Anhieb erkennen. Die weiße Rinde und die hellgrüne, durchscheinende Baumkrone sind die besonderen Merkmale der Birke. Nicht umsonst wird sie auch gerne als »Schmuckbaum« verwendet. Sei es als Maibaum, zum Richtfest oder als Dekoration beim Schützenfest. Sie ist es, die den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert und oft mit dem Frühling in Verbindung gebracht wird. Viele dieser Eigenschaften treffen auf die Sandbirke, auch besser bekannt als Hängebirke, zu. Allerdings gibt es in Deutschland noch eine weitere, weniger bekannte Birkenart und zwar die #Moorbirke.

Die Moorbirke ist eine wahre Anpassungskünstlerin. Nicht umsonst wurde sie zum Baum des Jahres 2023 gewählt und steht quasi vor unserer »Haustür". Das Hiddeser Bent ist eines der beiden letzten lebenden Hochmoore in #Nordrhein #Westfalen und damit der natürliche Lebensraum der Moorbirke. Doch warum ist sie so eine Verwandlungskünstlerin? »Sie hält Temperaturen von minus 40 Grad Celsius stand, aber auch stürmische Winde oder stärkere Sonneneinstrahlung kann sie aushalten«, erklärt Claus Gröger von der Forstabteilung des Landesverbandes. »Durch den Wind werden die Samen der Birke mehrere hundert Meter weit verbreitet, so dass sie kahle Flächen, für eine natürliche Bewaldung, schnell besiedeln kann. Damit gehört die Moorbirke zu den Pionierbaumarten, also zu den Baumarten, die mit vielen Standorten zurechtkommen und sich schnell an neue Bedingungen anpassen können. Das hat den Vorteil, dass sich andere Waldbaumarten im Schutz der Moorbirke entwickeln können«, ergänzt er.

Der Baum des Jahres benötigt jedoch einen sonnigen Standort, ist dies nicht der Fall, können sich die Birken untereinander Konkurrenz machen. Die Moorbirke bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffarme, aber kalte Böden. »Sie ist leicht mit der Sandbirke zu verwechseln, doch fehlt ihr ein typisches Merkmal der Sandbirke. Die Moorbirke hat kaum bis keine überhängenden Äste, sondern ihre Zweige wachsen waagerecht bis schräg nach oben. Außerdem ist die Blattform etwas rundlicher und die Unterseite, sowie der Zweig sind leicht flaumig behaart, was vor allem an jungen Trieben deutlich zu erfühlen ist«, so Gröger weiter. Die Moorbirke ist eine schnelllebige Baumart, bei optimalen Bedingungen kann sie bis zu 150 Jahre alt werden, doch meist erreicht sie nur ein Alter von 60 bis 80 Jahren, sowie eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern. Sie gehört zu den in Deutschland seltener werdenden Baumarten, da ihr natürlicher Lebensraum, das Moor, immer weiter schwindet. In Deutschland sind mittlerweile 90 Prozent der Moore entwässert, dadurch wird sie auch an feuchteren Standorten immer weiter von der Sandbirke verdrängt.

Die forstwirtschaftliche Bedeutung der beiden Birkenarten ist nicht zu unterschätzen, denn sie werden heutzutage gezielt in Mischwäldern eingesetzt. Durch ihre lichtdurchlässigen Baumkronen, spenden sie anderen Bäumen und Sträuchern wertvollen Halbschatten und bereichern die Artenvielfalt.

Forstabteilung

Die #Forstabteilung des Landesverbandes #Lippe bewirtschaftet rund 15.700 Hektar Wald naturnah und nachhaltig. Sie pflegt die für Lippe typischen Buchenwälder und wandelt Monokulturen in widerstandsfähigere Mischwälder um. Die Forstabteilung ist zudem für Erhalt und Pflege zahlreicher Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler verantwortlich.  Sie unterhält ein umfangreiches Wegenetz für Wanderer und Erholungsuchende. Das von ihr geschlagene Holz vermarktet die Forstabteilung lokal beziehungsweise regional. Das spart lange Transportwege, schont die Umwelt und trägt zum Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region bei.

Über die Forsten hinaus zählen zu den bedeutenden Einrichtungen und Vermögenswerten des Landesverbandes Lippe:  das Hermannsdenkmal mit der Waldbühne, die Externsteine, das Lippische Landesmuseum Detmold, die Lippische #Landesbibliothek Detmold, das Weserrenaissance Museum Schloss Brake, die Lippische Kulturagentur, die Burg Sternberg, Denkmäler, Immobilien und Domänen sowie rund 3.300 Hektar landwirtschaftliche Flächen.

Baum des Jahres

Der Baum des Jahres wird seit 1989 von der Silvius Wodarz Stiftung benannt, um den Wert der Bäume herauszustellen. Dabei werden gleichermaßen bekannte wie auch seltenere Bäume gewählt. Die Devise hat die Stiftung von ihrem Namens geber, dem Forstwirtschaftslehrer Silvius Wordaz übernommen: »Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken«, mehr …

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