Sollte man einen Seitensprung beichten oder nicht? Die Meinungen gehen auseinander …

Auch, wenn viele Menschen in der #Monogamie die perfekte Grundlage für eine lange Beziehung sehen, zeigen einschlägige Umfragen immer wieder, dass Seitensprünge (nicht nur in Deutschland, sondern auch international) bei einigen Paaren fast schon zum Standard geworden sind. 

Doch unabhängig davon, ob es sich hierbei lediglich um ein einmaliges Erlebnis handelte oder ob die betreffende Person regelmäßig fremdgeht: Früher oder später stellt sich die Frage danach, ob es nicht besser wäre, den Fehltritt beziehungsweise die Fehltritte zu beichten. 

Immerhin wäre es auf diese Weise möglich, sich gegebenenfalls von seinem schlechten Gewissen zu verabschieden und wieder bei null zu starten, oder nicht? Die Meinungen darüber, wie ehrlich ein Mensch nach einem Seitensprung sein sollte, gehen auch bei Experten auseinander. 

Die folgenden Abschnitte beleuchten die Pros und Contras der Ehrlichkeit und zeigen auf, dass letztendlich jeder für sich selbst entscheiden muss, was er seiner bestehenden Beziehung zumuten kann und was nicht. 

Entgegen vieler Vorurteile: Ja, auch Frauen gehen fremd …

Wer früher an Seitensprünge und Affären dachte, hatte häufig das Bild eines Mannes vor Augen, den seine Beziehung nicht mehr erfüllte. Aber: Die Einzelheiten zum Beauty Impact Report 2023 zeigen auf, dass es sich hier definitiv nicht nur um ein männliches Phänomen handelt. Statistiken zufolge ist sogar ein Drittel der Frauen in der Vergangenheit schon einmal fremdgegangen. 

Wohlgemerkt: Hierbei handelt es sich um Frauen, die im Rahmen der betreffenden Umfrage zugegeben haben, nicht immer treu gewesen zu sein. Aufgrund der Tatsache, dass sicherlich nicht jede Befragte die Wahrheit gesagt und einen Fehltritt zugegeben hat, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer etwas höher ist. 

Warum gehen Menschen fremd?

Auch, wenn viele Fremdgehen, Affären und Co. als ein »Phänomen der Neuzeit« bezeichnen, gilt es, an dieser Stelle festzuhalten, dass Menschen schon seit Jahrhunderten Probleme damit haben, treu zu sein. Dennoch ist es nicht möglich, die Frage nach dem »Warum?« standardisiert zu beantworten. 

Manche geben an, in ihrer Beziehung grundsätzlich unzufrieden zu sein und sich nicht mehr attraktiv zu fühlen. Dementsprechend suchen sie Bestätigung von außen. Andere erklären offen, ihren Partner oder ihre Partnerin nicht mehr attraktiv zu finden. Und bei vielen anderen hat der Alltag dafür gesorgt, dass die erotische Leidenschaft auf der Strecke geblieben ist. 

Aufgrund der großen Anzahl an Gründen, die letztendlich zu einem »nicht erlaubten Abenteuer« führen können, wäre es sicherlich naiv anzunehmen, dass manche Beziehungen komplett davor gefeit seien, von einer Affäre zerstört (oder zumindest belastet) zu werden. 

Wenn es jedoch passiert ist und es eine Person geschafft hat, sich in ein Zweier Gefüge zu drängen, stellt sich schnell eine wichtige Frage: »Wie gehe ich damit um?«. Vor allem besonders ehrliche Menschen, die es nicht ertragen können, ein Geheimnis vor ihrem Partner oder ihrer Partnerin zu haben, dürften rasch dazu tendieren, zu beichten. Aber handelt es sich hierbei eigentlich immer um die richtige Entscheidung? 

Diese Gründe sprechen dafür, einen Fehltritt zu beichten

Zugegeben: Eine Beichte kann dafür sorgen, dass sich das eigene Gewissen schnell beruhigt. Vor allem dann, wenn es sich bei der Fremdgeh Aktion tatsächlich nur um einen One Night Stand und nicht um eine längere Affäre gehandelt hat, tendieren zahlreiche Betroffene dazu, ihrem Partner oder ihrer Partnerin reinen Wein einzuschenken. Hieraus ergeben sich gegebenenfalls die folgenden Vorteile:

(Achtung! Jede Beziehung ist anders. Dementsprechend ist es nicht möglich, eine Garantie dafür abzugeben, dass es sich bei einer Beichte tatsächlich um die beste Lösung handelt.)

  • Das Beichten eines Fehltritts kann dafür sorgen, dass der betroffenen Person ein Stein vom Herzen fällt.

  • Wer dazu steht, seinen Partner oder seine Partnerin betrogen zu haben, erbringt ihm beziehungsweise ihr gegenüber einen großen Vertrauensbeweis. Immerhin muss der/die Beichtende damit rechnen, von jetzt auf gleich verlassen zu werden. Da sich dies jedoch die wenigsten wünschen dürften, gehen die Betroffenen oft davon aus, dass die Beziehung stark genug ist, um dieses Hindernis zu überwinden.

  • Diejenigen, die darunter leiden, ihren Partner oder ihre Partnerin betrogen zu haben, müssen sich selbst häufig eingestehen, dass es ohnehin nicht möglich ist, die Beziehung ohne ein offenes Wort zum Geschehenen weiterzuführen. Die Beichte wird dementsprechend oft als letzter Ausweg angesehen.

  • Zu guter Letzt gilt es natürlich auch immer, im Hinterkopf zu behalten, dass es immer möglich ist, dass ein Seitensprung auf anderen Wegen ans Licht kommt. Das Gefühl, hintergangen worden zu sein, wird von der Person, die betrogen wurde, dann oft noch intensiver wahrgenommen. 

Eventuell handelt es sich bei der Affäre auch nicht nur um einen Flirt, sondern tatsächlich um eine Form von unterdrückter Liebe? Auch, wenn es sicherlich nicht ratsam wäre, direkt von einer in die nächste Beziehung zu wechseln, handelt es sich hierbei um eine vollkommen andere Situation. Unter anderem deswegen, weil hier weitaus mehr Emotionen vorhanden sind. 

Warum sollte man einen #Fehltritt gegebenenfalls verschweigen?

Viele Beziehungsexperten betonen in diesem Zusammenhang immer wieder, dass das Motto »Ehrlich währt am längsten!« hier nicht immer zur Anwendung kommen sollte. Denn: Nur die wenigsten Menschen dürften sich darüber freuen, mit dem Satz »Ich habe dich betrogen!« konfrontiert zu werden. Und sicherlich wäre es auch ein wenig zu optimistisch gedacht, anzunehmen, in einer solchen Situation für die eigene Liebe zur Ehrlichkeit gelobt zu werden. 

Ein Hauptgrund, der von denjenigen, die zum Schweigen raten, immer wieder angegeben wird, ist, dass eine Beichte dieser Art oft extreme Verletzungen hervorrufen kann. Immerhin handelt es sich nach wie vor um einen Betrug, den es nun zu verarbeiten gilt – vielleicht weiter als Paar, vielleicht aber auch zukünftig als Single? 

Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang immer wieder stellt, ist: Was hat mein Partner/meine Partnerin davon, wenn er/sie weiß, dass ich ihn/sie betrogen habe? Fest steht: Wenn das eigene, schlechte Gewissen so schlimm ist, dass es die Lebensqualität extrem einschränkt und die Frage »Was ist los mit dir? Du bist so anders!« quasi zum Alltag gehört, ist es gegebenenfalls ratsam, mit offenen Karten zu spielen. 

Wer jedoch betrogen hat, das Thema aber für sich abgeschlossen hat und sich selbst im Spiegel anschauen kann, sollte sich gegebenenfalls zweimal überlegen, ob er seinen Partner/seine Partnerin durch die Beichte wirklich verletzen möchte.

Fazit

Ein Blick auf die aktuellen Statistiken zeigt, dass etliche Menschen in ihrem Leben schon mindestens einmal fremdgegangen sind. Sogar prominenten Persönlichkeiten, wie dem ehemaligen US Präsidenten JFK, wurden in der Vergangenheit Affären nachgesagt.

Manche Menschen gehen fremd, weil sie ihr eigenes Selbstwertgefühl unterstützen und sich beweisen wollten, dass sie immer noch attraktiv sind. Andere, weil sich die Gelegenheit ergeben hat und sie sich einsam gefühlt haben. 

Wer aus einem Vorfall dieser Art lernen möchte, sollte diesen jedoch für sich nicht nur abhaken, sondern sich ehrlich fragen, wie es hierzu kommen konnte. Oft handelt es sich beispielsweise bei einem One Night Stand, mit dem eigentlich niemand gerechnet hätte, um eine Art Weckruf, der dazu beitragen kann, an einer Beziehung zu arbeiten. 

Besser ist es natürlich, sich schon im Vorfeld über etwaige Probleme bewusst zu werden und diese durch Kommunikation und Verständnis für den Partner/die Partnerin aus der Welt zu schaffen.Â