Achtung für Tiere: Die Macht der 1.000 Trecker – Landwirte proben den Aufstand

Wedemark, 19. Dezember 2023

Am Montag, 18. Dezember 2023, haben sich zum wiederholten Mal die #Landwirte mit ihren überdimensionalen und ungeheuer teuren #Traktoren auf den Weg nach Berlin gemacht, um mittels Drohkulisse eindrucksvoll ihre eigenen Interessen zu vertreten. 
Wenn man der Berichterstattung und den Bildern in den Medien glauben darf, waren rund 1.000 Trecker oder mehr in #Berlin unterwegs mit dem Ziel, vor dem symbolträchtigen #Brandenburger #Tor eine #Großdemo abzuhalten.

Grund der Aufregung waren die angekündigten Sparmaßnahmen der #Regierung aufgrund der gewonnenen Verfassungsklage der Union zur Einhaltung der Schuldenbremse. Die beschlossenen Einsparungen bei der Landwirtschaft sind der Wegfall der teilweisen Rückvergütung der Mineralölsteuer auf Agrardiesel und die Aufhebung der #Kfz Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.

Um dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Folge leisten zu können, müssen eben alle Bereiche einsparen, auch die Landwirtschaft.

Die landwirtschaftlichen Verbände und ihre Mitglieder haben wohl immer noch nicht begriffen, dass sie ihre immerwährende Sonderrolle nicht halten können und dass auch sie zumindest teilweise auf Vergünstigungen verzichten müssen. Nimmt man die Wutrede von Herrn Rukwied, dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, ernst, droht der Deutschen #Landwirtschaft, wie schon so oft angekündigt, nun der Todesstoß. Man wolle sich das nicht gefallen lassen und droht mit einem heißen Januar, wenn die Regierung nicht in ihrem Sinne Entscheidungen revidieren würde.  Aber solche Horrorszenarien und Drohungen von Landwirten kennt man ja zur Genüge (seit 60 Jahren funktionieren diese Narrative für die Landwirte gut!). Wieder mal hat die Drohkulisse mit der eindrucksvollen Strecke an Treckern sofort Wirkung gezeigt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich brav und verständnisvoll bei den Protestlern eingefunden und erklärt, dass er für die missliche Lage der Landwirte sehr viel Verständnis habe und sie sicherlich mit den drohenden Einbußen überfordert wären. Die Schmerzgrenze wäre erreicht.

Tiere in der Landwirtschaft sind schon lange überfordert.... und nicht nur überfordert! In der industriellen Tierhaltung muss man von Qualzucht und Qualhaltung sprechen. Offensichtlich ist für den Umbau der Tierhaltung beziehungsweise für den Ausstieg aus der Tierhaltung kein Geld vorhanden. Tiere kommen eben nicht mit 1.000 Treckern nach Berlin und gehören auch nicht zum Wahlvolk.

»Man muss wohl mit Treckern oder anderen Großmaschinen in die Hauptstadt kommen und den Verkehr dort lahmlegen, um ausreichend Gehör zu finden«, so die Sprecherin des »Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln«, Tierärztin Dr. Claudia Preuß Ueberschär. Denn das macht offensichtlich Eindruck. Während #Tierschützer und #Klimaschützer kriminalisiert und die Interessen und Bedürfnisse der Tiere in landwirtschaftlicher Nutzung ignoriert werden, zeigt sich das politische Berlin den Landwirten gegenüber verständnisvoll, obwohl sie die Innenstadt in ein Verkehrschaos stürzen und öffentlich Drohungen aussprechen.

»Da in den vergangenen Jahren zwar viel von #Tierschutz und #Tierwohl geredet wurde, defacto aber nichts passiert ist, müssen Tierschützer vielleicht auch die Revolution proben und den Bundeslandwirtschaftsminister daran erinnern, dass er nicht nur für die Landwirte und deren Belange zuständig ist, sondern auch der oberste Tierschützer dieses Landes ist«, so Claudia Preuß Ueberschär.

Dr. med. vet. Claudia Preuß-Ueberschär, Sprecherin des Tierschutznetzwerks »Kräfte bündeln«

Dr. jur. Barbara Felde, stellvertretende Sprecherin des Tierschutznetzwerks »Kräfte bündeln«

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