Wo einst die evangelische Trinitatiskirche stand, betraten Silke Stitz und ihr Team von der Diakonie Gütersloh vor zehn Jahren Neu- land. Nach langem Umbau eröffneten sie am Brockweg 94 eine Pflegewohngemeinschaft für 17 Seniorinnen und Senioren mit Demenz. Das WG-Konzept war damals etwas Neues. Heute stellt die Einrichtungsleiterin fest: »Was mit einer Portion Mut begann, ist zur Erfolgsgeschichte geworden.«
Gerda Geißler war eine Bewohnerin der ersten Stunde in der Wohngemeinschaft Trinitatis. Zehn Jahre später stieß sie nun mit etwa hundert weiteren Gästen auf den Geburtstag »ihrer« WG an. Zur Eröffnung saßen und standen alle dicht beisammen in der gemütlichen Wohnküche und dem angrenzenden Saal. Kuchen und Torten, gebacken von Angehörigen, Mitarbeitenden und Bewohnern, reihten sich auf dem Buffettischen anei- nander. Später gab es Cocktails und Suppe. Draußen im Festzelt sorgten Marc und Loreen für musikalische Unterhaltung. Musiktherapeutin Heike Hagenlüke hatte extra ein Lied für die Feier komponiert und trug es auch selbst vor. Immer wieder mischte sich Clownin Dörthe von »Klown Kontakt« unter das Publikum und sorgte für Spaß und Schabernack.
Gespräche werden anders geführt
Silke Stitz dankte ihren »Kolleginnen und Kollegen, die sich über das normale Maß hinaus für das Zusammenleben engagieren. Wir haben unter anderem das Pflege- und Betreuungskonzept der Mäeutik eingeführt und sind ein außergewöhnlich gutes Team. Aber vor allem haben wir den Bewohnerinnen und Bewohnern ein neues Zuhause geschaffen.«
Zum Thema Mäeutik erläuterte sie: »Die Arbeit nach dem Mäeutischen Modell fordert die Mitarbeitenden auf, sich ihre wertvolle Arbeit im Kontakt mit Menschen bewusster zu machen und sich untereinander mehr auszutauschen. Damit rücken die unterschiedlichen Erlebenswelten der Mitarbeitenden und der Angehörigen und der Bewohner in den Vordergrund: Pflege und Betreuung, Zusammenarbeit und Integration der Angehörigen sind wichtige Bestandteile im Modell.«
Drei Blumen erinnern an die Dreifaltigkeit
Pfarrer Michael Frentrup, der früher in der Trinitatiskirche predigte, hatte einen Strauß mit drei Blumen mitgebracht. »Wegen der Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist«, erklärte er. Denn genau das bedeutet der Name »Trinitatis«: Dreifaltigkeit.
Zu den weiteren Gästen neben den Bewohnern zählten auch die Angehörigen sowie ehemalige Mitarbeitende, aktuelle Kollegen – auch aus anderen Einrichtungen der Diakonie -, sowie Physio- und Ergotherapeuten, Mitarbeiter der gerontopsychiatrischen Ambulanz, von Hospiz und Palliativdienst. Gemeinsam gedachten sie der verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner und ließen einen grünen Ballon steigen; als Zeichen der Hoffnung.
Reinhard Närmann wird neuer Einrichtungsleiter
Im November 2018 wird Silke Stitz die Hausleitung an Reinhard Närmann übergeben und in die Pflegeberatung der Diakonie Gütersloh wechseln. Derzeit arbeitet Reinhard Närmann als Teamleiter in dem Haus. »Ich habe ein wunderbares Team kennen gelernt und freue mich auf eine super Zusammenarbeit, auch mit den Angehörigen.«