Glashütte, Oktober 2021. Beim Forum in Glashütte, einem neuen Branchen-Treffpunkt, würdigt die Uhrenmanufaktur NOMOS Glashütte den großen Entwurf einer ganz anderen Sparte – einen Stuhl. »Warum wir als Uhrmacher das machen?«, fragt NOMOS-Geschäftsführerin Judith Borowski, und gibt sogleich die Antwort: »Der Juli Chair von Werner Aisslinger ist Teil der Sammlung des Museum of Modern Art in New York«, sagt sie. »Damit ist er ein Stück Designgeschichte, ein Klassiker wie viele unserer Uhren.« Den Stuhl feierte – und verschenkte – die Manufaktur anlässlich der Präsentation einer neuen Sonderedition: NOMOS Automatikuhr Autobahn, ein weiterer Erfolgsentwurf von Werner Aisslinger.
»Als ich den Prototypen des Stuhls zuhause im Keller baute, krabbelte mein damals eineinhalbjähriger Sohn Juli immer drumherum. So kam der Stuhl zu seinem Namen«, berichtet der Designer, der heute Studios in Berlin und Singapur unterhält. Der renommierte Möbelhersteller Cappellini aus Mailand kaufte den Entwurf und fertigt ihn bis heute. Und das Museum of Modern Art nahm ihn in seine Sammlung auf. »Ein Ritterschlag, vergleichbar mit dem Oscar für Filmleute – und nach Jahrzehnten der erste deutsche Stuhl, dem das gelang«, so Aisslinger.
Jetzt also eine neue Uhr bzw. gleich drei: Autobahn gibt es in einer Sonderedition »Director’s Cut« in drei rasanten Farben, Lieblingsfarben des Designers. Ob auch sie es ins »MoMA« schaffen, weiß noch keiner – die beim Forum in Glashütte verfügbaren Exemplare waren jedoch innerhalb kürzester Zeit verkauft, die Stühle vergeben.