Fassadenkunst in #Hanau, Hospitalstraße fertig, Parkhaus Am Forum vor Abschluss

Hanau, 13. September 2022

Bei dem neuen Wettbewerb Alles nur Fassade? des Landes Hessen gab es 3 Gewinner, 2 Mal wurde Hanau bedacht, eine öffentliche #Fassade in Gießen wird künstlerisch gestaltet. »Innenstadtbelebung ist mehr, als neue #Einkaufserlebnisse zu schaffen. Die #Kunden wollen sich in der Innenstadt auch wohlfühlen. Deshalb ist es uns auch ein wichtiges Anliegen, Freiräume und Plätze aufzuwerten«, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die hessische Ministerin für #Wissenschaft und #Kunst, Angela Dorn, und Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir hatten 60.000 Euro Fördermittel für die beiden Hanauer Kunstprojekte übergeben. Fertiggestellt ist nun das Werk auf der Fassade am Parkplatz an der Hospitalstraße und die Gestaltung des Parkhauses der Hanauer #Parkhaus GmbH »Am Forum« in der Frankfurter Straße wird in dieser Woche fertiggestellt.

Nahe dem in der Hanauer Innenstadt gelegenen Sankt Vincent #Krankenhaus befindet sich das hell-rostrote Wohngebäude der Baugesellschaft Hanau GmbH, Hospitalstraße 23. Seit dem Wochenende strahlt nun eine weiße Giebelseite mit einem plakativen Motiv, bestehend aus verschiedenen schwarzen Elementen. Alles begann im Februar, als das Land Hessen unter dem Motto »Die Wand gehört Dir!« den Landeswettbewerb »Alles nur Fassade?« auslobte. Die Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.200 Wohnungen zu den größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt, stellte zwei ihrer Fassaden für den Wettbewerb zur Verfügung. »Als wir im Juni erfuhren, dass eine Künstlerin den Landeswettbewerb gewonnen hat, die sich eine unserer Fassaden ausgewählt hatte, waren wir schon sehr gespannt, wie das #Kunstwerk aussehen wird«, kommentiert Mirja Dorny, Geschäftsführerin der Baugesellschaft Hanau den Wettbewerb.

Insgesamt gab es drei Gewinner des Landeswettbewerbs, die für die Realisierung ihrer Fassadenkunst insgesamt 100.000 Euro vom Land Hessen zur Verfügung gestellt bekommen. Neben der Fassadenkunst in der Hospitalstraße 23, die durch die Künstlerin Larissa Bertonasco angebracht wurde, wird ein zweites Fassadenkunstwerk aktuell am Parkhaus »Am Forum« in Hanau realisiert und von Künstler Engin Dogan am Samstag zwischen 15 und 16 Uhr beim »Artist Talk« im Rahmen des Hanauer »Zukunfts-Wochenendes« vorgestellt. Das 3. Kunstwerk entsteht in Gießen.

Die Hamburger Künstlerin Larissa Bertonasco kam eher zufällig zur #Fassadenkunst. »Die Ausschreibung des Wettbewerbs leitete mir die Agentur Kombinatrotweiss aus Frankfurt weiter. Ich wollte schon immer mal eine #Wand bemalen, hatte dazu bisher noch nicht die Möglichkeit,« beschreibt Bertonasco ihre ersten Schritte. 

Fassaden für den hessischen Landeswettbewerb standen viele zur Verfügung. »Ich habe mich für diese Fassade in Hanau entschieden, da mich Hanau als multikultureller Ort sehr interessierte. Außerdem ist das Format der Fassade mit 11 mal 8,5 Metern ideal – nicht zu groß und nicht zu klein,« kommentiert Bertonasco ihre Wahl. »Eingereicht habe ich dann eine Skizze, die ich mit einem Tuschepinsel angefertigt habe. Deshalb ist meine Fassadenkunst auch schwarz-weiß gehalten,« erzählt Bertonasco. »Ich bin der Meinung, weniger ist manchmal mehr. Für die Botschaft meines Bildes bedarf es keiner zusätzlichen Farbe.«

Den Namen für das Kunstwerk »Communicationnation« fand Bertonasco intuitiv: »Ich komme als externe Person an einen Ort. Ich will in den Ort eintauchen, mich vernetzen. Kommunikation, Nachbarschaft, miteinander reden, sich austauschen – damit gelingt ein Miteinander, im Großen wie im Kleinen,« erläutert Bertonasco die Botschaft ihres Fassadenkunstwerkes in der Hospitalstraße.

Ein Kunstwerk so großflächig anzufertigen, war für Larissa Bertonasco eine Premiere. Bisher hat sie vor allem Illustrationen für Bücher und Magazine oder #Comics gezeichnet. Die Bilder, die sie in ihr Skizzenbuch zeichnet sind oft vielschichtige miteinander verwobene Motive, bei dem der Betrachter viele Details entdecken kann. Auch macht sie Lichtprojektionen und Livezeichnungen.

Umso mehr war es eine spannende Herausforderung, großformatig zu agieren. Unterstützung bekam sie vom Hanauer Künstler Eric Lilienthal, der ihr assistierte. »Geplant war ursprünglich, mit einem Projektor das Bild auf die Fassade zu projizieren, das hat aber nicht ganz so funktioniert. Eric und ich haben dann erst einmal die komplette Fassade mit einer Rolle und Fassadenfarbe geweißt. Dann legten wir ein Punktraster an und mit einer hellblauen Spraydose haben wir dann meinen Entwurf auf die Fassade übertragen. Die schwarzen Motive wurden mit Dosen gesprayt. Eric hat im Sprayen viel Erfahrung und ich war froh, ihn als Unterstützung an meiner Seite zu haben« berichtet Bertonasco. »Nach 5 Tagen waren wir fertig.«

Die Woche in Hanau hat Larissa Bertonasco nach eigenen Angaben sehr genossen. »Während wir mit der Fassadenkunst beschäftigt waren, sind immer wieder Menschen stehen geblieben, mit denen ich tolle Gespräche geführt habe. Das macht #Kunst auch aus. Man kommt darüber ins Gespräch. Sie verbindet. Das war für mich eine großartige Erfahrung – gerade auch, weil ich sonst zu #Hause im #Atelier meine Skizzen anfertige und die Ergebnisse für alle erst zu sehen sind, wenn sie veröffentlicht werden.« 

»Ein echter und interessanter Hingucker,« kommentiert Mirja Dorny die Fassadenkunst in der Hospitalstraße 23. »Das Kunstwerk ist eine Bereicherung für die Hanauer Innenstadt und ich freue mich nach wie vor, dass sich Frau Bertonasco für eine unserer Fassaden entschieden hat.«