Jörn Kriebel: Märchenbuch Autor Habeck Schlappe – Start der deutsch dänischen Wasserstoffpipeline nicht vor 2030
Berlin, 9. Oktober 2024
Der Start der deutsch dänischen #Wasserstoffpipeline, ein ambitioniertes Projekt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, wird sich erheblich verzögern. Ursprünglich für 2028 geplant, wird der Bau laut dänischer Regierung frühestens 2031 abgeschlossen sein. Möglicherweise könnte der Start sogar erst 2032 erfolgen. Damit kommt es zu einem weiteren Rückschlag in der Umsetzung eines zentralen Vorhabens für die #klimaneutrale #Industrie in #Deutschland.
Im Juni 2023 unterzeichneten Habeck und sein dänischer Amtskollege Lars Aagaard eine zwischenstaatliche Vereinbarung zum Bau der Pipeline, die »grünen« Wasserstoff aus #Dänemark nach Deutschland liefern soll. Dieser Wasserstoff soll eine Schlüsselrolle beim klimafreundlichen Umbau der Industrie spielen. Doch neue Prüfungen des dänischen Netzbetreibers Energinet haben ergeben, dass umfangreiche Umweltstudien und Sicherheitsstudien erforderlich sind. Dies führt nun zu einer erheblichen Verzögerung des Projekts.
Das dänische Klimaministerium und Energieministerium bestätigte in einer Mitteilung, dass Energinet den Zeitplan für den Bau der #Pipeline angepasst hat. Ursprünglich sollte die Wasserstoffverbindung 2028 in Betrieb gehen. Nun wird der Bau frühestens 2031 abgeschlossen, möglicherweise erst 2032. In der Erklärung heißt es weiter, dass die dänische Regierung bereit sei, Energinet finanzielle Unterstützung zu gewähren, sofern die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden können.
Die Verzögerung trifft die deutsche Industrie hart, die dringend auf »grünen« Wasserstoff angewiesen ist, um ihre Klimaziele zu erreichen. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Deutschen #Industrie und Handelskammer (DIHK), Achim Dercks, bezeichnete die Nachricht als »erneuten Rückschlag für Unternehmen, die auf Wasserstoff zur betrieblichen Klimaneutralität angewiesen sind«. Dercks kritisierte weiter, dass die Verzögerung nicht nur das Erreichen der nationalen Klimaziele, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland gefährde.
Bereits im September 2024 musste ein ähnliches Projekt zwischen Deutschland und #Norwegen gestoppt werden. Der norwegische Energiekonzern Equinor zog sich aus dem Bau einer #Wasserstoff Pipeline zurück. Dies verstärkt den Druck auf die Bundesregierung, alternative Quellen für »grünen« Wasserstoff zu erschließen.
Auf Nachfrage der »#Spiegel« Redaktion erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums, die Verzögerungen würden keinen Einfluss auf den geplanten Hochlauf des Wasserstoffmarktes in Deutschland haben. Man stehe in engem Austausch mit der dänischen Regierung, die das Projekt ebenfalls schnellstmöglich umsetzen wolle.
Trotz der Rückschläge investiert die Bundesregierung weiterhin Milliarden in den Ausbau des Wasserstoffmarktes. Doch die Umsetzung gestaltet sich schwieriger als erhofft, und die Produktion von »grünem« Wasserstoff kommt nur langsam voran.
Bericht von Jörn Kriebel