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Die Ursprünge des Jazz Clubs Rheda Wiedenbrück reichen zurück bis in die Mitte der 1950er Jahre, als Mitglieder des Schwimmvereins den »jazz club rheda« ins Leben riefen. Die alte Fürstenstadt wurde daraufhin als ein bekannter Aufführungsort angesehen und in einem Atemzug mit den regionalen Jazz Hochburgen Bielefeld und Minden genannt. Ludger Drewes aus Herzebrock, der heute 90 Jahre alt ist, erinnert sich noch lebhaft an diese Zeit, als renommierte Jazzmusiker aus Europa und Übersee auf Einladung des heimischen Clubs regelmäßig auftraten. Er schwärmt von den großartigen Konzerten im »Picasso« Keller des ehemaligen Café Hurlbrink am Neuen Wall und der herrlichen Stimmung. Später gründete er selbst einen Jazz Club in seiner Wohngegend und wurde selbst zum Veranstalter. Eines der Highlights des Clubs war das Konzert des «Modern Jazz Quartet« aus den USA, das nur zwei Jahre nach der Gründung vor ausverkaufter Aula der VHS vor 600 Zuhörern spielte.
Nach der Auflösung des »jazz club rheda« 1975 nach 50 eigenen Konzerten hatten Jazzfans in Rheda Wiedenbrück keine andere Wahl, als Konzerte in nahegelegenen Städten wie Harsewinkel, Gütersloh, Bielefeld und Minden oder sogar in größeren Veranstaltungsorten zu besuchen. In den 80er Jahren erlebte die Jazzszene in Rheda Wiedenbrück jedoch eine Art Wiederauferstehung dank der Initiative der beiden Rhedaer Veteranen des Jazz, Rolf Rettig und Heinz Herbert Dreier, alias »DDD – Der dicke Dreier«. Ihre sonntäglichen Jazz Frühschoppen im Saal der ehemaligen Gaststätte Neuhaus mit Spitzenmusikern, einschließlich solchen aus dem damals sozialistischen Nachbarland Polen, wurden zu einem beliebten Treffpunkt. Unter dem Motto »Sehen und gesehen werden« sowie «Hören und gehört werden« versammelten sich dort Jazzliebhaber aus der ganzen Stadt und der näheren Umgebung.
Im Jahr 1988 wurde Rheda Wiedenbrück Austragungsort der zweiten NRW Landesgartenschau, und die Rhedaer Alt Jazzer brachten ihre Kontakte in die Musikszene in das kulturelle Rahmenprogramm des Festjahres ein. Dies führte in den folgenden Jahren zur Entstehung der Konzertreihe »Jazz auf dem Doktorplatz« in Zusammenarbeit mit der Gartenschau Nachfolgegesellschaft «Flora Westfalica« als Veranstalterin. Auch der Domhof wurde zeitweise zum Schauplatz eines Jazzkonzerts, ebenso wie die Orangerie, in der seit 2013 auch Blueskonzerte und Rockkonzerte stattfanden. Das einzige verbliebene öffentliche Livekonzert Event neben den Platzkonzerten ist das »Flora in concert open air« auf dem Rathausplatz, das jedoch aufgrund der Pandemie in den letzten beiden Jahren abgesagt werden musste.
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