#Brands #Spiele #Check: »Harrow County« von Corax Games
Lippstadt, 22. Dezember 2024
Mit »Stationfall« lieferte #Corax #Games mein persönliches Highlight des Jahres 2024 ab und nun landete mit »Harrow County« ein weiteres Spiel dieses außergewöhnlichen Verlages auf meinem Spieletisch.
Hierbei begeben sich 1 bis 3 Spieler in einem Alter ab 14 Jahren über eine Spielzeit von mindestens 45 Minuten in ein Spiel makaberer Zwietracht.
Allein schon das Design des Spiels hat mich absolut in seinen Bann gezogen. Ich weiß nicht, wie die Illustratoren das gemacht haben, aber man fühlt sich tatsächlich schnell in den mysteriösen Ort Harrow County versetzt.
Dazu fallen die beiden Löcher im Spielkarton auf. Einer davon symbolisiert das große Loch in einem alten Baum. Aber dazu später mehr.
Harrow County ist ein mysteriöser Ort, in dem vor Jahren die Hexe Hester Beck gehängt, verbrannt und unter einem Baum begraben wurde. Kurz darauf wurde ein Baby in einem Loch im Baum entdeckt.
Aus diesem jungen Mädchen namens Emmy wurde eine junge Frau, die sich mit einigen anderen Außenseitern angefreundet hat. Diese Gruppe symbolisiert die Beschützer von Harrow County. Ihr gegenüber steht die Familie der Hexe Hester Beck, die versuchen, Harrow County aus Rache für die Hinrichtung ihrer Schwester zu zerstören.
Dies ist zunächst einmal die Grundstory, mit der das erste Kapitel des Spiels startet. Und damit sind wir auch schon bei einer Besonderheit des Spiels. Stück für Stück dringt man mit jedem Kapitel tiefer in die Geschichte von Harrow County ein.
Jedes Kapitel führt neue Spielmechaniken und Spielmaterial ein, so dass man von einem #Legacy Spiel sprechen könnte. Der Kniff an der Geschichte ist aber, dass man in einer Zweier Partie in die Geschichte einsteigt und im Laufe des Spiels später dann noch eine dritte Person hinzu kommt. Außerdem kommt später dann auch noch ein Solomodus hinzu.
Diese Konstellation ist ähnlich mysteriös wie Harrow County selbst, weckt aber eine große Vorfreude auf das Spiel, weil dieser Einstieg eben recht ungewöhnlich ist. Ich gehe hierbei nun auch tatsächlich nur auf das erste Kapitel ein, um nicht unnötig zu spoilern.
Nun stehen sich also die beiden Spieler in Person von Emmy und Levi als Vertreter der Familie gegenüber. Ausgestattet mit dem Fraktionstableau und getrennt durch den Spielplan kann es dann also losgehen.
Die Aktionen werden hier anhand von Einmachgläsern gewählt. Diese sind zwar auf beiden Seiten in die Kategorien Fähigkeiten, Ritual, Legenden und Angriff aufgeteilt, nicht immer aber ergeben sich daraus auch auf beiden Seiten die gleichen Möglichkeiten. Diese Asymmetrie ist ein spannender Faktor im Spiel. An unserem Spieltisch war schnell klar, dass wir noch eine weitere Partie spielen. Offen war dabei immer, ob man in der gleichen Konstellation noch einmal spielt oder aber die Rollen tauscht. Jede Seite erfordert dabei tatsächlich eine andere Herangehensweise und das ist wirklich herausfordernd gelöst.
Die Aufgaben und Ziele der beiden Fraktionen sind dabei aber so offensichtlich gegenläufig, dass man seinem Gegenüber stets mindestens einen Schritt voraus sein sollte. Dabei ist es eine große Herausforderung, nicht nur die eigenen Möglichkeiten, Punkte zu machen, im Auge zu behalten, sondern gegebenenfalls auch zu verhindern, dass der Kontrahent Punkte machen kann.
Zudem gilt erst, immer das #Gleichgewicht zu halten, ob man Aktionen ausführt, Aktionen verbessert oder vielleicht auch gleich auf Konfrontation geht.
Und hier kommt man zu einer weiteren Besonderheit des Spiels, die ich anfangs schon mal angedeutet hatte. Der Spielkarton ist auch gleichzeitig der Würfelturm. Oben in den Trichter geworfene Würfel kommen aus dem Loch im Baum wieder heraus.
Die Auswertung dieser Stärkemarker sowohl auf Seiten der Beschützer als auch der Familie ist in der Anleitung sehr detailliert beschrieben. Auf den ersten Blick wirkte das recht kompliziert. Hat man aber einmal das logisch aufgebaute Auswertungssystem verinnerlicht, geht die Auswertung dieser Schlägereien schnell von der Hand. Ich bin grundsätzlich sowieso immer ein Fan davon, dass Spiele auch einen gewissen Glücksfaktor beinhalten sollten. Auch hier trägt das zu einer stimmigen Atmosphäre des Spiels bei, ohne aber, dass man sich dem Glücksfaktor zu sehr ausgesetzt fühlen würde.
Pro Runde werden jeweils 3 Züge durchgeführt. Am Ende jeder Runde erfolgt eine Wertung, bei der die beiden Fraktionen auf unterschiedliche Weise Punkte machen können. Die Fraktion, die als Erste 7 Punkte erreicht hat gewinnt die Partie.
Nach Abschluss des Kapitels 1 hätten wir dann sofort zu Kapitel 2 übergehen können, um neue Spielmechaniken kennenzulernen. Wir haben aber dann noch ein paar Mal das Kapitel 1 gespielt, um die Rollen zu tauschen, neue Taktiken auszuprobieren und Fehlerquellen der vorangegangenen #Partie auszumerzen.
Wie gesagt kommt dann irgendwann im Laufe der Kapitel die dritte Person in Form der Hexe Hester Beck ins Spiel, was dann dem Spielgefühl noch mal eine völlig neue Sendung gibt. Zusammen mit dem Solomodus ergibt sich dann ein interessantes Paket, das #Corax #Games hier geschnürt hat.
Und selten hat mich ein Spiel so sehr in seine Geschichte reingezogen wie in diesem Falle.
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Hartmut Brand, #ERNC, Brands Spiele Check, Brands Kultur Check
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