Frankfurter Rundschau (ots) Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), will den Besitz von bis zu sechs Gramm Cannabis nur noch als Ordnungswidrigkeit und nicht als Straftat werten. Sie glaubt, damit eine gewisse Signalwirkung und Einfluss auf das Konsumverhalten von Jugendlichen zu erzeugen. Doch auf dem Schwarzmarkt gibt es keinen Jugendschutz. Ludwig zeigt mit ihrem Vorgehen eindrucksvoll, wie ideologisch behaftet die Union bei dem Thema noch immer ist. Alle Expertinnen und Experten machen seit Jahrzehnten klar, dass Verbot und Kriminalisierung von Cannabis unsinnig und kontraproduktiv ist. Doch immer wieder scheitert der Fortschritt hin zu einer Legalisierung am Widerstand von CDU und CSU, die sich krampfhaft an ihre ideologischen und nicht auf Fakten bezogenen Positionen festkrallen. SPD, »Grüne«, FDP und »Linke« fordern in ihren Wahlprogrammen die Legalisierung von Cannabis. Es wird allmählich Zeit, dass die Union beim Thema »Cannabis« in der Realität ankommt.